Mittwoch, 25. April 2012

ich vermisse dich..

Vor mehr als 15 Jahren habe ich dich kennengelernt. Du warst der erste Mensch auf dieser Welt bei dem ich mich geborgen fühlen konnte. Bei dem ich wusste, dass ich sicher war. Da wo du warst, war ich Zuhause. Du warst die erste, der ich in die Augen gesehen habe. Die erste, die ich in mein Herz geschlossen habe. Alles, was ich weiß und kann, hab ich von dir. Du hast mir beigebracht wie ich mit meinem Mund Wörter forme, als ich noch in unverständlichen Lauten vor mich hin gebrabbelt habe. Aber du hast mich trotzdem immer verstanden und wusstest, was ich wollte. Du hast mich angesehen, mit mir geredet und ich habe versucht dir einfach nur nachzusprechen. Egal wie kläglich diese Versuche waren. Irgendwann konnte ich dann deinen Namen sagen.. und du hattest Tränen in den Augen vor Glück. Du hast mir beigebracht, wie ich einen Fuß vor den anderen setze und Laufe, als ich noch auf allen Vieren durchs Wohnzimmer gerobbt bin und selbst nicht wusste, was mein Ziel war. . Ich stand auf deinen Füßen, du hast mich an den Händen gehalten und wir sind zusammen durch die Wohnung getanzt. Nach einiger Zeit bin ich dann die ersten Meter allein gelaufen und dir in die Arme gefallen. Du warst so stolz auf mich.
Wenn es dann mal nicht ganz so geklappt hat, ich hingefallen bin und geweint habe, hast du mich einfach in den Arm genommen, gepustet und der Schmerz war wie weggepustet. Du warst meine Medizin, wenn ich krank war. Du saßt bis tief in die Nacht an meinen Bett.. hast für mich gesungen und mir Geschichten vorgelesen bis ich eingeschlafen bin.
Ich weiß noch genau wie du mich immer angelächelt hast, wenn ich meine erste Versuche gemacht habe, zu essen. Du hast es mir nicht übel genommen, dass es Anfangs nicht so gut geklappt hat. Du hast mir stundenlang immer neues Essen gemacht, weil ich so wählerisch war. Egal wie oft. Du hast alles getan, damit ich satt bin und nicht Hungern muss.
Wenn mir langweilig war und ich nicht wusste, was ich machen soll, bis du auf allen Vieren in mein Zimmer gekrabbelt und hast mir eine Barbie in die Hand gedrückt und wir haben gespielt. Du hast ihr die Haare gebürstet und ich habe sie angezogen. Dabei hast du mir erklärt, wie die Welt funktioniert und ich habe dir Löcher in den Bauch gefragt. Du hast nie Müdigkeit gezeigt und mir jede meiner Fragen beantwortet, egal wie blöd sie war.
Wenn ich dann müde geworden bin und auf dem Teppich eingeschlafen bin, bin ich Morgens in meinem Bett aufgewacht. Ein Kuscheltier im Arm, die Decke warm um mich gelegt und einem Kuss auf der Stirn.
Als ich dann Windpocken hatte, hast du mühselig jeden einzelnen roten Fleck mit Salbe bedeckt und mir gesagt, das wären tausende kleine Mariechenkäfer die mich kitzeln. Dann sind wir durch die Wohnung gerannt. Die Salbe ist getrocknet.. und "die Mariechenkäfer konnten wegfliegen".
Irgendwann kam ich dann in die Schule. Ich war so aufgeregt. Aber du hast mich in den Arm genommen, mir einen gegeben und mir gesagt, dass ich jetzt groß bin und ich bald auf die ganze Welt hinuntersehen kann. Als ich bei der Einschulung dann auf die Bühne gerufen wurde habe ich Niemanden gesehen, nur dich, wie du mich stolz angelächelt hast und einen Daumen in die Luft gehalten hast. Jetzt wusste ich, ich hab es geschafft. Du hast mir immer so viel Kraft gegeben.
Du hast mich immer von der Schule abgeholt, mir den Ranzen abgenommen und mich gefragt wie es war. Ich habe dich dann immer mit Dingen bombadiert. Kreuz und Quer durcheinander. Aber ich wusste, du verstehst mich.
Wenn ich dann mal traurig war hast du die Sachen Zuhause abgestellt und bist mit mir in den Park gegangen. Wir haben uns an den See gesetzt und die Vögel beobachtet. Du meintest, ich wäre so frei wie sie. Dann bin ich mit gespreizten Armen am Wasser langgerannt und war wieder glücklich. Ich wünschte mir, ich hätte auch dort oben sein können. Du hast mich hochgehoben und ich dachte, ich könnte fliegen.
Du warst die Person, die mir am aller wichtigsten war. Die, die immer mein starker Ast am Baum des Lebens war, an dem ich mich zu jeder Zeit festhalten kann, wenn ich drohe zu fallen. Die Heldin für mich.
Aber jetzt erkenn ich dich kaum wieder. Ich sehe in deine Augen und sehe nichtmehr dein fröhliches Gesicht und das strahlen, wenn ich deinen Namen sage. Ich sehe nurnoch eine Fremde.
Ich sitze Abends in meinen Zimmer, mir laufen Tränen über die Wangen und ich wünschte ich könnte dir so viel Neues erzählen. Dinge, die ich erlebt habe. Oder einfach nur, wie die Schule war..
Dann brauch ich dich. Aber du bist nicht da. Du bist irgendwo da draußen. Aber irgendwelchen Leuten, dessen Namen ich nichtmal kenne. Und ich frage mich, ob du meinen Namen, denn noch weiß..
Ich wünschte,du würdest mich noch einmal in den Arm nehmen. Mir noch einmal sagen, dass du mich lieb hast und für mich da bist. Noch einmal mit mir am See sitzen und die Vögel beobachten.. noch einmal du selbst sein.

Mama.. ich vermisse dich.

Samstag, 3. März 2012

Tja, das Leben ist halt kein Spielfilm auf ProSieben !

"Sie waren wie Bonnie und Kleid, nur zu zwei waren sie komplett. Teilten Leid und Freude wie Eheleute ihr Bett. Passten perfekt zueinander, vertrauten sich blind. Bauten sich in dem Jahr ein kleines Luftschloss auf für ihr Kind. Dass sie bestimmt einmal kriegten, wenn sie sich noch besser kennen. Sie waren nicht zu trennen wie Herz und Verstand, Barbie und Ken. Wollten immer beieinander bleiben. Allen Wellen trotzden, wie Pfähle im Meer, wie's halt so ist, wenn junge Herzen klopfen.
Doch dann kam alles anders. Sie lieferte den Anlass. Die ging zu ihm in ihrer Hand einen Atlas. Sie schlug eine Seite auf, zeigte darauf und sagte langsam dann :"Schatz, es tut mir Leid, alles vorbei, ich zieh nach Amsterdam."
Er konnte nichts sagen. Denn zu viele Fragen nehmen ihm den Atem wie ein Schlag in den Magen. Er gönnt ihr das Glück, doch es gibt kein zurück. In seinem Herz fehlt jetzt Stück, grad weil er weiß, dass es keine Hoffnung mehr gibt.

Menschen kommen und gehen, Menschen sind wie Lieder. Die einen bleiben "Evergreens" die anderen kommen nie wieder. Ob schlechte Kopie oder Instrumental ist egal, denn gute gemacht ist längst nicht Original.

Sie waren ein Dreamteam. So wie Doug und Kerry, Chuck und Larry. Einfach unzertrennlich wie Tom Sawyer und Hackleberry. Krippe und Kindergarten, seit den frühsten Kindertagen wuchsen sie zusammen auf, wie Pflanzen in 'nem Wintergarten. Sie waren nicht zu schlagen, sie waren einfach nicht zu toppen. Und teilten alles, von Klamotten hin zu Windpocken. Halfen sich gegenseitig bei Problemen und Schulaufgaben. Doch mit der 7. Klasse trennten sich die Schullaufbahnen. Auf andere Leute folgten andere Interessen. Und so wurden wahre Freunde ganz ganz langsam vergessen. Denn erst trennt einen Schulweg, später dann trennen einen Welten. Und aus immer wird häufig. Und aus Häufig wird selten. Und aus selten wird nie. Was hat sie nur so weit getrieben? Tja, das Leben ist halt kein Spielfilm auf ProSieben. Mal wachst du auf und alles sieht anders aus. Und du beginnst daran zu zweifeln wie an Santa Claus.

Menschen kommen und gehen, Menschen sind wie Lieder. Die einen bleiben "Evergreens" und andere kommen nie wieder. Ob schlechte Kopie oder instrumental ist egal, denn gut gemacht ist längst nicht Original.

Sie war seine erste große Liebe. Dieses Lächeln und die Sommersprossen. Sie haben sich jeden Tag gesehen und das vollkommen genossen. Hatten sich viel versprochen planten den Traualtar. Weil dieses Paar für dieses Alter einfach traumhaft war. Doch wie gesagt, sie waren jung und längst noch nicht so weit. Ihm fehlte die Erfahrung, Ihr fehlte die Sicherheit. Sie waren noch nicht so weit 'n weiten Weg zu zweit zu gehen. Und so kam mit der Zeit dann auch der erste Streit und Tränen. Seitdem gehen sie getrennte Wege. Tja, so spielt das Leben eben, es kann nie nur Sonne oder Regen geben. Vier Jahre später stand er mal vor ihrem Haus. Wollt sie wieder sehen. Holte 'n Zettel und 'n Stift raus. Schrieb seine Nummer auf, warf sie in ihren Briefkasten. "Hey wie gehts, ich wollt dir nur mal meine Nummer hierlassen." Sie hat sich nie gemeldet doch er hat sie nicht verflucht. Denn er konnte zu sich sagen -wenigstens hab ichs versucht-.

Menschen kommen und gehen, Menschen sind wie Lieder. Die einen bleiben "Evergreens" und andere kommen die wieder. Ob schlechte Kopie oder Instrumental ist egal. Denn gut gemacht ist längst nicht Original."

                                                                                            Mc F.A.G